Was ist Angst und wie heile ich sie?

Lesedauer 8 Minuten

Vertiefende Ansichten des Kapitels über Auswege aus „dem System“ – Ängste loslassen

Konfrontiert man seine Mitmenschen mit Fakten, die nahelegen, das Angst unbegründet ist, verteidigen sie ihre Angst aus Angst vor der Angst. Es ist gar keine so leichte Angelegenheit, offen zu sprechen, wenn der Schatten der Anderen zu Angriffen führt. Die Angst ist so übermächtig, das wir lieber unser Gegenüber angreifen, als uns Ängste einzugestehen und das sie uns irrational handeln lassen und klare Gedanken vertrieben haben.
Erkenntnisse öffentlich zu machen ist mit Gefahren verbunden, sie wurden nicht ohne Grund bisher nur in geheimen Zirkeln weitergegeben. Bitte bewahre mich, vor den Angriffen deiner Angst. Ließ einfach nicht weiter, wenn du nicht ernsthaft deine Angst ergründen willst.

Es handelt sich nicht um eine abschließende Arbeit, weil es Forschungsgegenstand ist was Angst ist. Sie verschwindet wenn wir durch „die Enge“ gehen und so wird Angst übersetzt. Angst beschreibt also die Empfindung der Enge, aber nicht was Angst in ihrem Urgrund ist. Angst verschwindet einfach, wenn wir ihr begegnen, sie steht uns häufig im Weg und sie macht die Begegnung mit Verdrängungen, Schmerz oder die reine Erwartung von Schmerz schwierig. Und wenn wir dem Schmerz und der Enge begegnet sind, ist sie einfach weg und ich bekomme sie nicht zu fassen.

Phil Lober – Windspeak

Durch die dauernden Schmerzen in meinem Leben habe ich sehr intensiv mit Psychedelika gearbeitet und mich damit gezielt mit meinen Schattenthemen konfrontiert. Ich habe Panikzustände kennen gelernt und ich kenne es, wenn die Angst einen kaum die Treppe erklimmen lässt die zum Psychotherapeuten führt. Angst hat mich fast ohnmächtig werden lassen, weil ich mich konfrontieren wollte, Angst löste den Impuls aus, sterben zu wollen. Sie ließ mich verschlafen und Dinge vergessen, ich glaubte vor Angst zu ersticken, oder stieß Menschen weg, weil die Berührung so unerträglich schien. Angst vermittelte mir, ich würde es nicht aushalten, ich müsste zerspringen und die Angst vor dem Schmerz ließ mich panisch werden, wodurch ich es kaum die 100 Meter zur Apotheke schaffte die mir den Notarzt rief, weil ich vor Angst vor meinem Schmerz und Hyperventilation nicht mehr gehen und kaum noch sprechen konnte.
Angst kann uns mächtig erscheinen, vielleicht ist sie es manchmal. Sie stellt mit unserem Körper Dinge an, die unerträglich sind, bis wir lernen mit unserem Geist in Ruhe zu bleiben und auf das Geschehen zu Blicken, das unser Körper erlebt.

Der Psychologe nennt es Dissoziieren und ich will nicht sagen, dass man damit keine Probleme bekommen kann, aber ich halte es inzwischen für völlig normal im Erkenntnisprozess, sich selbst beobachten zu lernen und zu erkennen, das ich einen Körper habe und „das was wahrnimmt“ bin. Zu glauben ein Körper zu sein, ist kindlich und Teil des Spiels des Vergessens, eine Illusion. Der wache Mensch beschreibt es als „die Ruhe im tosenden Meer behalten“. Die liebende Stille des Geistes, die einem verängstigten Körper beiwohnt und ihn nach Kräften unterstützt, sich nur hineinziehen lässt, soweit die Orientierung noch erhalten bleibt.

Wenn wir uns ansehen wovor Menschen so Angst haben, dann sind es hauptsächlich Dinge die unbekannt sind. Die Angst verdeckt ein Thema. Das Unbekannte kann die Veränderung sein, das Ausgeliefert sein und keinen Einfluss auf das Geschehen zu haben. Keine Macht zu haben, sich und seine Lieben zu schützen und zwangsweise mit „dem Unbekannten“ konfrontiert zu werden. All das ist ein Schutzschild, welches das Eigentliche verbirgt.

Wer sich diese Dinge ansieht, wird mit seinen Ängsten zu kämpfen haben. Und wer sein Angstthema durchdrungen hat, wird erkennen, das es nicht mehr Grund gab sich zu fürchten, als nur das Unbekannte oder Fremde. Die Angst hindert uns daran, uns das Thema anzusehen. Die Furcht vor der Angst und die sprechende Puppe im Fernsehen, die uns sagt, sie wüsste ganz sicher, das die Angst berechtigt sei und sie habe hier „jenes Mittelchen“, das dagegen helfe. Das Mittelchen vertreibe die Angst und mit diesem Gegenstand bist du sicher, diese Institution hilft dir im Zweifelsfall, mach dir keine Gedanken, du musst uns nur einen Teil deiner Lebenszeit opfern. Inzwischen wurden daraus etwa 90% Lebenszeit und ein Gefängnis.

Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin[1]Orginal: Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.

Wir belächeln die Menschen von ehemals, von denen uns erzählt wird, das sie sich vor dem Donnergott fürchteten. Den könne man ja gar nicht sehen und Donner entstünde doch durch die Luftdruckveränderung des Blitzes, sagen wir aufgeklärt. „Wie dumm sie doch waren unsere Vorfahren“.
Und dieser Ahne hätte sich vielleicht gewundert, wie wir uns heute vor unsichtbaren Bakterien und Viren fürchten. Erstere kann man wenigstens sehen, wenn man sie stark vermehrt, zweitere sucht man bis heute vergebens. Nur die Virologen-Priester haben sie gesehen und wissen ganz genau, dass sie da sind, wenn sie DNA-Bruchstücke gefunden haben, das erzählen ihnen teure Geräte und wichtige Theorien.

Wir werden von Angst beherrscht. Angst regiert die Welt, sagt man und dem stimmt nur jener nicht zu, der vor Angst gerade nicht klar denken kann. Angst raubt uns die Ruhe, Angst versetzt unseren Körper in Panik. Angst macht uns krank! Es soll einen berühmten Mann gegeben haben, der in einem ausgeschalteten Kühllaster starb, weil er darin eingesperrt glaubte, er müsse erfrieren. Er bewies uns, wie mächtig unsere Phantasie ist und wie wahr der Glaube an eine Realität, diese erschafft. Ich bin ihm dankbar, für seine Lehre.[2]So soll es in „Bild der Wissenschaft“ im April 1969 gestanden haben, hier ein Artikel zum „Psychogenen Tod“ über sog. Noceboeffekte, abgerufen am 20.03.2020

Was ist diese Angst, was beherrscht uns da?

Ich kenne die Antwort nicht, aber ich weiß wie man Angst begegnet: Mit Mut und Logik.

Ich weiß, dass unsere Welt an einer Sache krankt, an einer Einzigen die sich facettenreich ausdrückt. Und vielleicht ist das Gefühl, dass diese eine Krankheit ausdrückt, das Gefühl der Angst. Am tiefsten sitzt die Angst im Herzen und sie ist furchtbar schmerzhaft, unser Herz ist offensichtlich verwundet. An dieser Verwundung sehe ich Liebesbeziehungen scheitern, weil wir sie dem Partner in Projektion antun müssen, solange uns dieser Urschmerz nicht im Bewusstsein ist. Diese Verwundung bringt die Liebe aus dem Gleichgewicht und erzeugt in der Folge so viel mehr Schmerz, Missverständnisse und Drama. Wenn wir genau hinsehen, dann ist da Schmerz der uns wie ein Speer tief im Herzen trifft. Und wenn wir in Liebe sind, dann ertragen wir diesen Schmerz mutig wie aufrechte Weden, um unser Weib in der Außenwelt davor zu bewahren.

In meinen Forschungen stieß ich in meinem Herzen auf feinstoffliche Partikel, die sich wie programmierte Nano-Bots verhielten. Sie tarnten sich, indem sie dem Fokus des Bewusstseins auswichen und sie waren wir tausend Mückenstiche. Partiell so schmerzhaft, das wir dazu neigen sie zu verdrängen und im Einzelnen scheinbar so unbedeutend, dass wir uns nicht darum kümmerten. In der Summe sind sie der Speer den ich in meinem Herzen fand.

Ich erlebe das Herz als das stärkste und empfindsamste Organ, ein faszinierender feinstofflicher Organismus, der Himmel und Erde in uns verbindet. Wird die Herzensflamme in uns verletzt, ist das tödlich, so wie der Volksmund spricht, dass man an gebrochenem Herzen sterben kann. Doch auch am gepanzerten Herzen geht man langsam zu Grunde. Neben dieser Verletzlichkeit ist das Herz der Hort der Liebe und ist untäuschbar und die Liebe ist das mächtigste Instrument in dieser Welt. Es ist der Schmerz vor dem sich der Andere fürchtet, was das Herz so unbesiegbar macht, wenn es liebend hinsieht, ohne eigene Furcht.

Es ist die Liebe die wir brauchen um der Angst zu begegnen und den Mut das wir jede Angst überstehen werden, weil unser Urgrund göttlich und heil ist. Die Entschlossenheit des Geistes, die Logik unseres Kopfes, die Kraft in unserem Körper und der Mut in unserem Herzen, verbinden sich mit dem unerschütterlichen Gottvertrauen, was die Angst besiegt.

Gehe du, geliebte Seele, Schritt für Schritt deinen eigenen Weg. Wisse, das es möglich ist jede Angst zu durchschreiten. Sieh nicht das Problem, blicke gleichmütig auf die Herausforderung. Angst wird dich nicht töten, aber sie kann sich so anfühlen. Was dich tötet ist die Furcht vor der Angst, die Angstvermeidung macht dich krank, weil du dann unbewusst nicht deinen Schatten erkennen kannst, an dem du krankst. Schmerz ist die Information das etwas heilen will und, dass es liebende Aufmerksamkeit braucht, damit mehr Energie dorthin fließt. Schmerz ist Intensität, die dein Bewusstsein nicht anders übersetzen kann. Schmerz kann furchtbar sein, dich zum Schwitzen bringen, verzweifeln lassen und Seelenschmerz kann Todessehnsüchte auslösen, das Gefühl zu erfrieren, ersticken, sterben, rasend machen, dazu bringen, dich selbst zu verletzen und sie sind gar schlimmer als Körperschmerzen. Ich weiß das und am Ende steht womöglich die erlösende Bewusstlosigkeit. Schmerzmittel sind in Ordnung, ein Segen ist diese Krücke, denn sie kann zur Lösung beitragen, wenn wir mutig bleiben, unserer Angst zu begegnen und nach unserer tiefsten inneren Wahrheit zu suchen.

Habe den Mut dich der Angst zu stellen, welche Form sie auch in deinem Leben annimmt. Geh gleichmütig darauf zu und hab Vertrauen in deine Kraft. Wende dich der Enge zu und finde die Weite und Befreiung dahinter. Du wirst stolz auf dich sein und die Lebendigkeit des Daseins genießen können, wenn diese Prüfung hinter dir liegt. Wenn es eine Sache gibt, die in unserem Leben groß ist, dann ist es gewiss, der eigenen Angst ins Angesicht zu blicken und sie mutig zu durchschreiten. Fass dir ein Herz und zögere nicht.

Vielleicht erschaffen wir nach dem Aufstieg eine Welt in der es keine Angst mehr gibt, weil wir dann wissen, was Angst gewesen ist.

Alles ist Gott. Gott ist Liebe. Gott ist Gut. Sind wir die Goten?


Quellen und Hinweise

Quellen und Hinweise
1 Orginal: Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.
2 So soll es in „Bild der Wissenschaft“ im April 1969 gestanden haben, hier ein Artikel zum „Psychogenen Tod“ über sog. Noceboeffekte, abgerufen am 20.03.2020