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Je nach Statistik und Meinung gehen 50-90 % der Menschen in ihrem Leben fremd. Sie lieben, soweit ich das sehen kann, dennoch den Langzeitpartner mit dem sie zusammen sind, aber selbst bei drakonischer Bestrafung hat sich gezeigt, dass es Menschen nicht davon abhält, sexuelle Außenbeziehungen zu führen. Leider trennen sich bei bekannt werden viele Langzeitpaare,[1]http://www.untreue.at/statistik-trennungsgrund-fremdgehen.htm selbst dann, wenn innerhalb der Beziehung keine oder so gut wie keine Sexualität mehr gelebt wurde.
Warum halten so viele Menschen dennoch an der Monogamie fest?
Ich frage mich stets, was an unserem Verhalten richtig ist. Monogamie funktioniert nur selten, das ist offensichtlich. Natürlich hat die Kirche diese Beziehungsform zur Einzigen erklärt und in den letzten Jahrhunderten auch durchgesetzt, was früher völlig anders war. Durch Filme werden wir konditioniert und Vorbilder haben eine starke Wirkung und die Monogamie wird überall um uns herum gelebt. Jedoch wird in diesen Beziehungen meist nur der Schein gewahrt, als würde das mit der sexuellen Treue funktionieren und alle machen sich vor, sie seien glücklich. Warum also halten wir so daran fest? An welchem ursprünglichen Bedürfnis packt uns diese Sehnsucht oder Manipulation?
Begeben wir uns in die Spiritualität und Mythologie
Recht bekannt ist das Gleichnis der Kugelmenschen:
„Es war in alten Zeiten, da war die Beschaffenheit der Menschen eine andere. Damals waren die Menschen kugelförmig mit zwei Gesichtern und jeweils vier Armen und vier Beinen. Sie waren von großer Kraft und großer Stärke und sie waren so vollkommen, dass sie die glücklichsten und freundlichsten Wesen auf Erden waren.
Doch dies erregte bei Zeus und den anderen Göttern Neid und Missfallen, fürchteten sie doch, dass ihnen die Menschen zu ähnlich seien und sie ihnen deshalb nicht mehr die gebührende Verehrung zuteil werden ließen.
Nach langen Überlegungen sprach Zeus: „Ich glaube, einen Weg gefunden zu haben, wie die Menschen erhalten bleiben können, wie sie aber gehindert werden, uns zu ähnlich zu sein. Ich will jeden von Ihnen in zwei Hälften zerschneiden und sie so schwächen. So werden sie als schwache Menschen uns lieben und uns verehren.“ So wurden die Menschen zusammen gerufen, indem die Götter ihnen ein neues, großes Abenteuer versprachen. Stattdessen aber schleuderte Zeus Blitze vom Himmel, die jeden Menschen in zwei Hälften zerschnitten.
Und damit sich die zusammengehörigen Hälften nicht wieder zusammentun konnten, zerstreuten die Götter die Menschen überdies über die ganze Erde. Als nun so ihre Körper in zwei Teile zerschnitten waren, da sehnte sich jede Hälfte mit unendlichem Verlangen nach ihrer anderen Hälfte.[2]Die Fabel von den Kugelmenschen
Die bessere Hälfte finden
Und gleichwohl erlebe ich nun erstmals in meinem Leben, mein Herz als ein Halbes, das seine zweite Hälfte sucht. Mein Herz sehnt sich nach einer Heimat und möchte sich mit einem weiblichen Gegenstück verbinden. Mir kam dabei der Begriff des Herzen schmieden’s in den Sinn, der Prozess des Zusammenfügens dieser beiden Hälften. Ist dies vollendet, gilt die Volksweisheit über verliebte Paare, die bestens zueinander passen und man sagt über sie, sie seien „ein Herz und eine Seele“. Und genau so ist es und die Volksweisheit wusste es immer. Die Herzen verbinden sich und die Seelen ebenfalls.
In tiefster Weise verstehe ich das als eine Ehe und ich glaube, dass diese Verbindung sehr tragend und dauerhaft ist. Ich empfinde das als eine sehr ernste Sache und meine, ein Mensch kann das nur wenige Male im Leben tun.
Ich glaube dort gehört unsere Sehnsucht nach Monogamie hin und man hat hier wiedereinmal etwas verfälscht und diese tiefste mögliche Herzensverbindung zwischen Mann und Weib, die wir alle in uns erahnen und suchen, auf die Sexualität übertragen.
Und dort liegt die romantische Vorstellung, des „einen Richtigen“. In dieser Verbindung der Archetypen auf Herzebene, liegt eine höhere Mystik und Spiritualität verborgen.
Wir haben vergessen, dass es um diese Herzensverbindung geht und wie man sie gemeinsam entstehen lässt und festigt. Stattdessen entsteht das romantische „wir geben uns alles und dort darf kein anderer sein, bis das der Tod uns scheidet“. Ja, die Vorstellung ist schön, aber darin liegt auch Angst und es funktioniert eben nicht, hat es noch nie und wird es auch nicht. Diese Herzverbindung ist Monogam, aber die Lust und die Sexualität sind es nicht.
Liebe ist Unbegrenzt
Weder die Liebe an sich, darf begrenzt werden – sie hat keine Grenze – noch ist das sexuelle Vergnügen einzuschränken. Die Mehrheit scheitert bei dem Versuch und lebt mit Schuldgefühlen, weil die beschränkte Sexualität auf einen Partner, einfach nicht funktioniert oder nur unter größter Selbstverleugnung und Willensanstrengung. Natürlich bis auf wenige Andere, die von Natur aus Monogam und wenig sexuell sind.
Die meisten Menschen aber, suchen verschiedene Bindungen und Sexualität. Zum Einen das Zuhause, das Vertraute und Sichere. Ein Rahmen in dem Kinder großgezogen werden können und das auf lange Zeit ausgelegt ist. Zum anderen ist da aber auch die Freude am Fremden, am Entdecken, an spontaner Sexualität und einer erfrischenden Affäre. Und diese beiden Formen, können nicht mit einem Menschen gelebt werden, sie schließen sich schlicht gegenseitig aus.[3]5 Lügen die Liebe betreffend von Michael Mary
Die Liebe vermehrt sich, wenn man sie mit mehr als einem Menschen teilt.
Möchtest du Weiterlesen, im Kapitel über Männer und Weiber in ihrer Eigenart oder Warum Beziehungen nicht mehr funktionieren?
Quellen und Hinweise
↑1 | http://www.untreue.at/statistik-trennungsgrund-fremdgehen.htm |
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↑2 | Die Fabel von den Kugelmenschen |
↑3 | 5 Lügen die Liebe betreffend von Michael Mary |