Gemeinschaft: Projektion und Schattenarbeit als notwendiger Erkenntnisschritt

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Der normale Mensch projiziert ständig seine Probleme nach außen. Genau genommen gestaltet unser Bewusstsein unsere Welt und alles was uns geschieht, hat mit uns selbst zu tun. Es ergibt sich ein Resonanzphänomen, dass wir Situationen mit anderen Menschen anziehen, um uns zu zeigen was wir lernen wollen. Das ist uns nicht bewusst, es entsteht aus dem höheren Selbst heraus und den Spielregeln denen wir in dieser Welt zugestimmt haben, sonst wären wir nicht hier.

Die Probleme die unlösbar scheinen, sind nicht angenommene Aufgaben. Wenn ich stets alles nach außen Projiziere, dann sehe ich nicht meinen Anteil und jeder Konflikt mit einem Anderen wird unlösbar. Man schaukelt sich auf und macht sich Vorwürfe. Es ist selbstverständlich völlig nachvollziehbar das wir dazu neigen das zu tun. Denn das was wir projizieren ist das was wir als nicht zugehörig zu uns selbst empfinden, weil dahinter eine notwendige Verdrängung steckt. Das umzukehren wirkt erstmal nur Schmerzhaft und Sinnlos. Es ist Arbeit, sich selbst zu Reflektieren und Schmerz anzunehmen. Im eigentlichen Sinne ist es der Prozess des sich selbst lieben Lernens und des bei sich Ankommens.
In unserer ursprünglichen Natur sind wir liebevolle Wesen. Vor dieser Liebe stehen Schmerz, Verdrängungen, Konditionierungen und all die Lebenslügen und Verbote, die wir verinnerlicht haben. Und all das wird dann bewusst. Je mehr und je länger wir uns belogen haben und haben belügen lassen, desto schwieriger ist der Prozess. Denn dann hat man seine Welt darauf aufgebaut. Enttäuschung macht sich breit und ist unangenehm, obwohl genau dieses verlieren der Täuschung einer Wahrhaftigkeit Raum geben würde.

Du erkennst, dieser ganze Themenkomplex ist etwas größer und nicht ganz einfach. Jeder Mensch der aufrichtige Begegnungen in Wahrhaftigkeit wünscht, der echte Berührung und tiefe im Leben sucht, muss sich sich selbst stellen. Das ist nicht einfach aber auch wundervoll und je länger und weiter man diesen Weg geht, desto freudiger und lichter wird das Leben. Dazu braucht es aber das Bewusstwerden der Lügen und das spüren des Schmerzes. Danach kommt die Leichtigkeit und das Gemüt wird sonniger und erfährt tiefe Zufriedenheit.

Alles ist Polar aufgebaut, jedoch in vielfacher Weise. Dabei bewirken wir stets das Gegenteil dessen was wir tun. Wie ein Pendel das wir eine Weile in eine Richtung drücken, und das irgendwann zwingend zurück schwingen muss. Beim Rückschwung erleben wir das Gegenteil, so wie wir Atmen. Es braucht beide Pole und wir streben in einem Schwingungsmuster in den Ausgleich.
Verdrängung kann schmerzhafte Kindheitserlebnisse betreffen, oder die der Jugend und manchmal im Erwachsenenleben. Es gibt sie jedoch auch im Sinne der Ahnenreihe und auch über Inkarnationen hinweg. Wenn wir bereit sind, das heißt unsere Ich-Struktur[1]http://reisezudir.com/ich-struktur/ gewachsen ist, tauchen diese Themen auf. Deshalb endet oft eine Phase großer Freude mit neuen Problemen. Denn es geht uns so gut, weil wir so kraftvoll wurden und unser höheres ICH entscheidet, dass wir nun bereit für die Integration eines neuen Schattens sind. Öffnen wir uns dem Schmerz und der Integration eines neuen Blickwinkels, kommt die Freude bald wieder.
Es gibt Menschen die laaaange an nur einem Thema knabbern. Entweder weil es groß ist und weit in den Seelenraum und die Strukturen der Familie hineinreichen oder weil sie sich verweigern hinzusehen und der Welt die Schuld dafür geben.

In einer Gemeinschaft die wahrhaft sein möchte, ist es zwingende Vorraussetzung das jeder Mensch in dieser Gemeinschaft dieses Projektionsspiel aufgibt und bereit ist, sich selbst zu erkennen. Andernfalls beginnt Spaltung und Lieblosigkeit. Es wird gestritten und ignoriert und neu Verdrängt, es entstehen Erkrankungen und Schicksalsschläge. Wir haben keine Wahl ob wir lernen, aufarbeiten und wachsen wollen. Wir können wählen auf welche Art wir lernen und wieviel Schmerz wir dabei empfinden. Je weniger Widerstand wir den Herausforderungen des Lebens entgegensetzen, desto leichter läuft es. Das haben wir vor unserer Fleischwerdung beschlossen. Das ist das Spiel des Lebens, hier gelten diese Regeln.

Wenn man gemeinsam aufarbeitet und liebevoll mit sich und miteinander umgeht, dann ergibt sich eine umgekehrte Spirale der Öffnung. Wir lernen wieder unser wahres Wesen zu erkennen, schütteln die Lügen ab und finden unseren Platz und erfüllen unsere Sehnsucht. Zufriedenheit macht sich breit.
Dann sind Konflikte eine Chance über sich hinauszuwachsen, neue Perspektiven zu sehen und Einander wahrhaft zu begegnen. In seinem Schmerz, in seinem Wesen, in seinem Weg und seiner Freude den anderen Gütig zu betrachten und sich daran zu erfreuen das wir sind wie wir sind. Verschieden und wunderschön. Jeder bereichert die Gemeinschaft mit seinem Wesen und seiner Aufgabe, die er in sein Leben mitgebracht hat.
Wenn hier Einigkeit besteht, entstehen Synergien und echte Gemeinschaft. Dann kann eine neue Sippe, ein neuer Stamm entstehen, der in Einklang mit sich lebt. Herausforderungen werden nie ausbleiben, aber wir können sie ohne Angst und mit Rückhalt gemeinsam angehen.

Wir haben heutzutage viele Möglichkeiten und die Chance die Falschheit abzulegen. Das Internet bietet uns die Gelegenheit alles voneinander zu lernen und Miteinander aufzuwachen. Die Informationsdichte nimmt immer weiter zu und je größer und schneller dieses neuronale kollektive Netz wächst, desto eher erreichen wir unser gemeinsames Ziel. Die Lügen werden immer schneller aufgedeckt und die Wahrheit kommuniziert.
Wenn wir zusammenleben, dann zeigt sich viel mehr als gewohnt. Wir sehen unsere Schwächen, aber wenn wir dennoch zusammenbleiben, Liebevoll und Gütig, dann entstehen unverbrüchliche Verbindungen und tiefes Vertrauen.

Zeig dich wie du bist.


  • Das Schatten-Prinzip: Die Aussöhnung mit unserer verborgenen Seite von Rüdiger Dahlke
  • Erwartungen und Projektion von Christian Malzahn

Hauptartikel: Bewusstseinsschritte in die selbstbestimmte Gemeinschaft

Quellen und Hinweise