Empathen und die Fettnäpfchen

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Das gesteigerte Spiegelphänomen bei Empathen und Hochsensiblen habe ich im Artikel Empathen: Das Problem mit dem Spiegeln bereits beschrieben. Hier nun geht es um eine Erweiterung davon. Es ist eine Art von Spiegeln und doch etwas anders.

Empathen nehmen auf, was das Gegenüber ausstrahlt und unbewusst lernen möchte. Beim normalen einander Spiegeln kommt das bereits vor, aber der normale Mensch ist nicht so Wandlungsfähig wie der Empath. Dieser greift es auf und kommt dieser Bitte deutlich nach und behandelt den anderen auf bestimmte Weise, eben wie er gefragt wurde. In gewisser Art wird der Empath energetisch zu dem, was der andere unbewusst möchte. Der Empath selbst, erkennt sich manchmal kaum wieder, kramt manchmal „irgendetwas“ aus der Mottenkiste seiner Persönlichkeit, das sonst keine Rolle spielt und verhält sich dann auf diese für ihn selbst untypische Weise.
Das ganze läuft bei mir halb-bewusst ab. Ich merke schon, das ich mich seltsam verhalte, weiß aber nicht warum. Zum Teil ist dieser Effekt so stark, das ich, obwohl ich das bemerke und nicht möchte, dieses im Augenblick nicht ändern kann.

Fettnäpfchen tappsen

So ein Verhalten kann auch bedeuten, öfters in Fettnäpfchen zu tappen.[1]Bedeutung: Ins Fettnäpfchen treten Man findet mit blinder Sicherheit die Themen des Anderen und triggert sie unbewusst. Das kann eine Provokation sein, die heraus rutscht oder eine bestimmte Aussage die alle anderen vor jemandem Geheimhalten. Der Beginn eines Streits, von dem man gar nicht weiß, wieso man ihn führt und das beharren auf bestimmten Standpunkten, die eigentlich nicht wichtig sind, den anderen aber zum Widerstand herausfordern, ist eine andere Form davon.
Ich fühlte mich dabei regelmäßig eher mies, weil so ein Verhalten sichtbar Schmerz erzeugt, erst mit der Zeit lernte ich, dass dieser Schmerz heilsam wirkt. Es schmerzt nicht nur, es führt zu einem heilsamen Prozess und Weiterentwicklung. Dadurch werfe ich mir das nicht mehr vor, sondern trage es mit Fassung und dem Wissen um diesen Mechanismus. Ist trotzdem nicht immer einfach…ich fühle ja alles mit!

Entwicklungsturbo

Hinzuzufügen ist, dass Empathen grundsätzlich eine Energie ausstrahlen, die andere Menschen energetisch antippt und dazu auffordert, sich selbst anzusehen und die Lernaufgaben wahrzunehmen, die offen rumliegen, aber ignoriert wurden. Deshalb werden Empathen von Menschen gemocht, die sich entdecken wollen und Aufrichtigkeit an den Tag legen. Tiere und kleine Kinder mögen Empathen überdurchschnittlich gern. Der verlogene Mensch, der den Blick in den eigenen Spiegel scheut und sich vor sich selbst verstecken will, kann den Empathen nicht leiden, weil er an das erinnert, wo man doch so erfolgreich weg gesehen hat und auf das Außen projiziert.
Ich möchte das nicht abgewertet wissen, jeder geht seinen Weg und manche Seelen möchten sich noch tiefer verstricken. Aber auf Dauer halte ich es nicht für Sinnvoll so zu leben, weil wir meines Erachtens auf der Erde leben, weil wir etwas lernen und erfahren wollen. Zudem die kollektive Energie gerade in die Richtung geht, aufzuarbeiten und aus den Illusionen um uns herum aufzuwachen. Man spricht hier neben der Zeitenwende, von einer Parallelweltenaufspaltung die uns bevor steht, weil sehr viele aufsteigen wollen und andere aber nicht und das bald nicht mehr zusammengeht.[2]- Parallelweltenaufspaltung und das Wesen der Zeit – kersti.de – Aufstieg: Wie sich Menschen verändern müssen, um unsere Weltprobleme zu lösen – kersti.de – Auf die neue … Continue reading
Durch diese Wirkung polarisiert ein Empath durch sein Dasein, zwischen diesen beiden Gruppen deutlich und schafft Klarheit. Zum Teil sind diese beiden Arten ein Leben zu verbringen gemischt, weil die meisten Menschen eine Mischung davon leben. Je mehr Jemand jedoch in eine der Richtungen tendiert, desto weniger hat er mit der andere noch zu tun. Grundsätzlich sind die Gruppen nicht gut kompatibel, denn derjenige der sich für die Aufrichtigkeit entscheidet, lebt sie, spricht sie, handelt so. Wer sich vor sich selbst versteckt und andere belügt, belügt immer zugleich sich selbst und möchte unbewusst von seinen Mitmenschen belogen werden (was er niemals zugeben würde). Andernfalls würde das sein Konstrukt des Selbstbetruges gefährden. Der Selbstbetrug und das Lügen ist eben ein ganz bestimmtes Spielfeld des Entdeckens von fremden Lügen und verdecken der Eigenen – Pokern auf verschiedenem Niveau.

Und das Resonanzgesetz?

Es kann nichts passieren das keine Resonanz hat, richtig. Darüber habe ich lange nachgedacht, reflektiert und beobachtet, mit diesem Ergebnis:
Als Empath kenne ich quasi alle Gefühle der Menschen (oder fast) ich kann mich also sehr leicht in ein Gefühl oder eine Energie hineinversetzen oder es erinnern. Oder, wir nehmen die Energieschwingung vom Anderen in dem Moment auf wo er „fragt“. Ersteres und das Empath-sein an sich, führt dazu das diese Wirklichkeit möglich wird. So kann man etwas verkörpern, wozu dann die Resonanz in der Stärke passt, indem wir es in uns passend erzeugen. Zudem ist das Energiefeld von Empathen viel stärker als das vom Durchschnitt und aus seiner Eigenart heraus, nimmt er die Resonanz auf, die gefragt wird.

Verkörperungen

Als Beispielfall für einen anderen Mechanismus, anhand von Arroganz:
Ich werde von einigen Menschen als Arrogant empfunden. Wenn man ein hohes Bewusstseinsniveau hat und ein anderer nicht, ist das eine typische Empfindung, weil er es in seinem Wertesystem nicht einordnen kann. Denn alles was das eigene Wertesystem überschreitet wird als Unzulänglichkeit des andere empfunden, weil keine andere Möglichkeit der Einordnung besteht. Wenn die Höhe des Bewusstseins nicht so weit entfernt ist, kann es sein, dass der andere es als höher erkennt. Ebenso gibt es Systeme wie in Indien oder Mysterienschulen wo das ein allgemein anerkanntes Bewertungssystem übernimmt, aber soetwas haben wir hier nicht. In aller Regel, wird das höher Schwingende, komplexere Bewusstsein beim anderen Unverständnis hervorrufen.
-> mehr dazu hier: Bewusstseinsebenen unserer Gesellschaft

Zweiter Baustein:
In meiner Jugend war ich Arrogant, jedoch hieß es immer, es sei auch etwas dahinter. Ich lernte, das ich mit diesem arroganten „drüber stellen“ den Abstand zu anderen Menschen wahren und meine Angst vor ihnen vermeiden konnte. Mit den Jahren gab ich das immer weiter auf und lernte meine Ängste anzunehmen und so verschwand die Arroganz, weil sie ihren Zweck erfüllt hatte.
Der Vorwurf der Arroganz trifft hier die Resonanz des ehemaligen Themas, jedoch geschieht das überwiegend bei Menschen die selbst ein Thema mit mangelndem Selbstbewusstsein oder Ängsten haben, so wie ich damals. Für mich ist das meist schnell erkennbar (kenne das Thema ja von mir). Jedes Gespräch ist ein Selbstgespräch, also ist jeder Vorwurf an einen anderen, ein eigenes Thema.[3]Das ist übrigens ein hervorragendes Training um sich seiner Selbst bewusst zu werden

Im anderen Fall wird mein Verhalten lediglich als Arrogant interpretiert:
Mein selbstbewusstes Auftreten, klare Artikulation und meine Selbstliebe können ja nur aufgesetzt narzistisch und „arrogant“ sein. Und wenn ich mich abgrenze, weil ich gerade an keinem Austausch mit jemandem interessiert bin, dann bin ich mir selbstverständlich „zu fein“ und ebenfalls arrogant. Ist der Mechanismus klar?

Die Resonanz ist prinzipiell möglich, die Verstärkung sorgt für den Rest. Mir kam es vor, als ob diese durchaus 10% zu 90% Verhältnisse sein können, logisch betrachtet ist der eigene Anteil an sich egal, weil er denke ich auch von 1 Promille einfach groß aufgeblasen werden kann, so dass es passt.
Vorgeworfen werden kann einem dahingehend vieles. Es ist wahr, aus der Perspektive des Anderen. Ich reflektiere diese Wahrnehmungen, weil ich nicht in die Falle tappen will, etwas an dem ich tatsächlich gerade zu lernen habe, zu ignorieren. Kritisch an der Sache ist nämlich, das es als Ausrede dienen kann, um einen eigenen Schatten nicht ansehen zu müssen und das mit obigem Mechanismus weg zu argumentieren.
Tendenziell beobachte ich, das mir vor allem die Menschen begegnen und ich die Themen spiegle, die in mir an der Oberfläche liegen – häufiger, als das was mich kaum noch betrifft.

Auch für uns Empathen gilt: Jedes Gespräch ist ein Selbstgespräch.

Seit dem ich diese Mechanismen verstanden habe, fühle ich mich deutlich entspannter und das wünsche ich euch ebenso. Gehabt euch wohl.

Quellen und Hinweise

Quellen und Hinweise
1 Bedeutung: Ins Fettnäpfchen treten
2 - Parallelweltenaufspaltung und das Wesen der Zeit – kersti.de
Aufstieg: Wie sich Menschen verändern müssen, um unsere Weltprobleme zu lösen – kersti.de
Auf die neue Zeitlinie – bewusst.tv
Die Zeit aus einer neutralen Perspektive sehen – bewusst.tv
3 Das ist übrigens ein hervorragendes Training um sich seiner Selbst bewusst zu werden