Warum wird sexuelle Enthaltsamkeit gefördert?

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Ich möchte hier keineswegs die natürliche Monogamie kritisieren, bei der sich die Partner frei dazu entscheiden so zu leben. Das ist sicherlich etwas wunderbares wenn man so tickt und auch sehr viel einfacher, als mit mehreren Menschen. Ich stelle in frage, Monogamie für alle Menschen zu propagieren, ganz unabhängig ihrer Natur und ihres eigentlichen Wunsches.

Von verschiedener Seite, Namentlich den Kirche, den Anastasia Anhängern, als auch von Weisen aus Russland und manchen Nationalen wird die Monogamie und sexuelle Zurückhaltung propagiert. Begründet wird das mit einer Reinheit der Zeugung, mit der Telegonie und mit der Höherentwicklung von Kultur.
Das National gesinnte Kreise dies Propagieren hängt womöglich mit der Überlieferung von Tacitus über die Germanen zusammen, in welchem sie als Sittsam, streng Monogam und dem Jungfrauenideal nachstrebend, leben.[1]Tacitus – DE ORIGINE ET SITU GERMANORUM LIBER 16-27 Das Privatleben der Germanen Doch ich stelle das in Frage, wegen der anderen Überlieferungen und der späteren Geschichte in welcher die Kirche erst mit Jahrhunderten des Zwangs genau dieses Jungfrauenideal und die Monogamie durchzusetzen vermochten. Zuletzt, wegen meiner eigenen Erfahrung, wenn man offenen Auges durch die Welt läuft und meiner Natürlichkeit entspricht es ebenfalls nicht.[2]dabei daran Gedacht, dass wir das Wissen und die Eigenart unserer Ahnen mindestens der letzten 7 Generationen in uns tragen

Mein bisheriges Hinterfragen bei Vertretern dieser Sichtweise ergab bisher keine schlüssigen Antworten. Es gibt eine Sexualität, die der triebhaften, tierischen, begierigen, die den Menschen in seinem Wesen in Richtung des Tieres zieht. In der Fachliteratur spricht man dort von der dunklen Seite des Eros, in welche der Mann immer stürzen könne, wenn er nicht Acht gebe. Dem kann ich zustimmen, aber ich sehe in unserer Geschichte ein starke sexuelle Tradition, jedenfalls in dem was verfügbar ist.[3]Liebesfähigkeit, genussvolle Sexualität und wie wir sie verloren haben Und ich finde in mir, ebenso eine starke sexuelle Energie und des weiteren bei vielen hochgelobten Gurus oder Weisen.

Außer bei der Kirche, weiß ich nicht, was damit bezweckt werden soll, diese sexuelle Grundenergie zu unterdrücken. Ich suche nach dem was natürlich ist. Ich stehe durchaus offen, gegenüber den energetischen Möglichkeiten beim Sex und Orgasmus oder einem zelebrieren der sexuellen Energie mit Enthaltsamkeit des Ejakulierens, wie im Tantra angestrebt. Aber natürlich, ist bei den Heiden, bei den Teutonen, Kelten und Germanen ein starker Sexualtrieb der nicht einzig nur auf eine Person gerichtet ist.[4]Liebesfähigkeit, genussvolle Sexualität und wie wir sie verloren haben Ebenso erzählt man sich in vielen Geheimbünden von den sexuellen Exzessen. Sexualität ist wichtig und ich finde, wir sollten diese wichtige Energie leben und in die Welt tragen, sie zum Ausdruck bringen und in uns fließen lassen, wenn sie in uns emporsteigen möchte.

Achtsamkeit ist Gewiss geboten, um die spirituelle Höherentwicklung zu fördern und nicht darin zu fallen. Speziell der Mann hat hierin eine wichtige Aufgabe, denn er kann die Spiritualität der Frau mit seiner Energie sowohl fördern, als auch ins Stocken bringen. Und über die Frau, selbstverständlich seine eigene, wenn Mann und Weib gehören zusammen. Beide Hälften der Polarität gehören zusammen und gemeinsam mit der Liebe, als dritten im Bunde, macht dies das Fluidum zwischen den Geschlechtern aus, offenbart die Magie des Sexus und fördert unsere Spiritualität.[5]In sexueller Begegnung zur Erleuchtung
Und nicht nur das, es ist hinlänglich bekannt, das unterdrückte Sexualität zu vielfach negativen Phänomenen führt. Zu sexueller Gewalt, zur Entfernung vom Natürlichen, zu energetischen Ausbrüchen, Verringerung der Lebendigkeit des Menschen, zu Schuldgefühlen. Wilhelm Reich, Dieter Duhm und viele Andere vertreten heute die Meinung, dass die unterdrückte Sexualität schlechthin die negativen Umstände unserer Zeit geschaffen hätten und der Schaden nicht hoch genug angesetzt werden kann, welchen das unterdrücken von Sexualität in unserer Geschichte und Gegenwart verursachten.

Die Liebe ist das Tiefste und Schönste auf dieser Welt, wo sie frei strömen kann. Sie ist aber auch das Tiefste und Schlimmste, wo sie blockiert und betrogen wird. Das Schicksal der Liebe steht im Zentrum jedes Einzellebens, und es steht im Zentrum der ganzen Menschheit. Das Drama der Liebe, das wir am eigenen Leib erleben, im Guten wie im Schlimmen, überträgt sich in vielmillionenfacher Vervielfältigung auf das Drama der ganzen Menschheit. Wenn wir in eine bessere Zukunft gehen wollen, dann brauchen wir ein neues Konzept für die Liebe.

Dieter Duhm – Der unerlöste Eros

Zwischen zwei Formen der Sexualität sollte eindeutig unterschieden werden. Jene die zur Zeugung eines Kindes führt und alle Anderen. Vor der Zeugung eines Kindes, wird zurecht gesagt, es solle eine körperliche Reinigung[6]Umfangreiche Entgiftung sowie geistige Reinheit und auch Enthaltsamkeit eingehalten werden. Hier hat eine Triebhafte Sexualität nichts verloren, hier muss sie gereinigt sein. Zudem muss die Frage der telegonischen Prägung[7]energetische Prägung durch den ersten und überhaupt andere Geschlechtspartner aufgeworfen und beantwortet werden. Wenn die Liebe groß ist, sollte dies alles andere Überprägen, was zuvor war. Ansonsten beschreibt Anastasia, wie man mit der Telegonie umgehen kann um sie loszuwerden und nur vom gegenwärtigen Partner geprägt ist.
Darüber hinaus enthaltsam zu sein oder gar nur zur Zeugung Sex zu haben, darin erkenne ich keinen Sinn, sondern Unterdrückung unseres natürlichen Wesens. Ich kenne die Beweggründe der Kirche, das zu fordern, aber nicht die, der neueren spirituellen Richtungen.[8]Eine russische Richtung, die der Idee von Anastasia nahe steht, wich meiner Frage nach den Gründen für die Monogamie aus. Er schien sie nicht zu kennen und nur von seinen Meistern zu wiederholen Nachgewiesenermaßen funktioniert es für die Mehrheit nicht und man ist kein besserer Mensch, wenn man es fertig bringt, sich zu unterdrücken. Manche sind dazu geboren, andere mögen einen so starken Willen haben oder sich ein Umfeld suchen, indem die Frauen verschleiert oder zumindest nicht Nackt oder aufreizend herumlaufen, um anderes Begehren nicht aufkommen zu lassen. Aber unsere natürlicher Körper ist eben Nackt und Nacktheit ist schön. Die Rundungen des weiblichen Körpers wird von diesen sehr gerne Betont, es entspricht der Natur des Weibes sich schön zu machen, um attraktiv dem Auge zu schmeicheln. Ebenso wie um zu Spielen, einfach weil es Freude macht.

Bei jenen Vertretern der Enthaltsamkeit wird Sexualität tendenziell als etwas Schmutziges und Niederes gesehen. Ist das einfach nur ein Überbleibsel aus der alten verschlafenen Welt der Manipulation am Menschen?
Sexualität ist für mich etwas göttliches, das ist gelebte Spiritualität, Ausdruck von Liebe und ein fließenlassen der Liebe durch zwei Körper, was ein Pol allein nicht vermag – eine aktive Meditation zu Zweit. Ich halte einen gemeinsamen Orgasmus und stundenlangen Sex für etwas spirituelleres, als ständiges Meditieren.

Ich lasse mich gerne von sinnvollen Argumenten Erhellen. Ich lerne gerne und vielleicht habe ich einen geheimen spirituellen Aspekt nicht bedacht, der die Enthaltsamkeit und Monogamie notwendig oder für bestimmte Absichten zweckmäßig macht. In der bisherigen Literatur über die Hintergründe des Sexus und der Aufgabe der Geschlechter, war mir keiner Erkennbar.

Wenn ich einen Aspekt hier nicht benannt habe, so schreib mich doch bitte an: kontakt[blub]leandergoswin[punkt]info

 

Quellen und Hinweise

Quellen und Hinweise
1 Tacitus – DE ORIGINE ET SITU GERMANORUM LIBER 16-27 Das Privatleben der Germanen
2 dabei daran Gedacht, dass wir das Wissen und die Eigenart unserer Ahnen mindestens der letzten 7 Generationen in uns tragen
3, 4 Liebesfähigkeit, genussvolle Sexualität und wie wir sie verloren haben
5 In sexueller Begegnung zur Erleuchtung
6 Umfangreiche Entgiftung
7 energetische Prägung durch den ersten und überhaupt andere Geschlechtspartner
8 Eine russische Richtung, die der Idee von Anastasia nahe steht, wich meiner Frage nach den Gründen für die Monogamie aus. Er schien sie nicht zu kennen und nur von seinen Meistern zu wiederholen