Endlich hinschauen – Rituelle Gewalt und Menschenhandel (Text)

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Rituelle Gewalt und Menschenhandel sind so schlimm, dass sich die meisten nicht gern damit beschäftigen — dies ist aber nötig, wollen wir den Opfern helfen.

Ist etwas schlimm, bemühen sich viele Menschen, das betreffende Übel aufzudecken und zu bekämpfen; bei etwas über die Maßen Schrecklichem dagegen schauen die meisten lieber weg. Einmal, weil sie es selbst nur schwer ertragen können, und dann auch, weil sie dergleichen für nicht menschenmöglich halten. Auch die Traumatisierten selbst haben diese furchtbaren Ereignisse oft von sich abgespalten, die Erinnerungen daran sind ihrem Bewusstsein nicht mehr zugänglich. Diese Dynamik hilft den Tätern, diese schlimmste Art der „Schattenwirtschaft“ weiter aufrechtzuerhalten. Systematischer und ritueller Kindesmissbrauch beziehungsweise die Misshandlung von Minderjährigen finden in weitaus größerem Stil statt, als den meisten von uns bewusst sein dürfte. Noch unbequemer ist die Tatsache, dass dieselben Methoden der Abrichtung und Angsterzeugung, die in diesem „Milieu“ üblich sind, auch im größeren Stil zur Kontrolle der Bevölkerung zur Anwendung kommen. Es gibt Hilfe für Betroffene und die Chance, das Übel durch gemeinschaftliche Anstrengung zu begrenzen — allerdings nur, wenn wir bereit sind, uns der Wahrheit zu stellen.

von Doris Schultz

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