Verwirrung in der Geschlechterfrage

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Yin & Yang (Gemeinfrei)

Das eigene Geschlecht ist uns gegeben, wir können uns dagegen wehren oder es annehmen. Ich vertrete die Ansicht des Annehmens dessen, was natürlich ist. Das hat damit zu tun, dass ich von der Sinnerfüllung aller Dinge überzeugt bin und ich sehen kann, wie das Besinnen auf die Wurzeln und unsere Grundnatur, zufrieden und erfolgreich macht. Wir sind nicht zufällig als Junge oder Mädchen geboren, sondern weil wir diese Aufgabe erfüllen, und mit unserer Eigenart in der Welt wirken sollen.

Eine klare Bestimmung der Aufgaben der Geschlechter, lässt  für mich nur ein urprinzipieller Bezug zu, da der Gesellschaft die Klarheit abhanden gekommen ist, was Männlich- & Weiblichkeit wirklich bedeuten. Das macht das Thema so schwierig, weil in unseren Köpfen Vorstellungen von Mann und Frau vorherrschen, die so nicht stimmen. Es sind nur die sichtbaren Ausprägungen einer verkümmerten und im großen und ganzen geschlechtslosen Gesellschaft. Und doch sind die Archetypen sichtbar und scheinen überall hindurch, wenn man ein Auge dafür entwickelt. Darüber liegen noch zusätzlich absichtliche Manipulationen, denn ein verwirrter Mensch ist ein gefügiger Bürger. Das eigene Geschlecht ist dabei die grundsätzliche Orientierung des Seins in dieser Welt und mit diesem sind klare Aufgaben verbunden. Diese können ganz einfach und bodenständig gelebt werden oder in eine Methaphysik münden, die das Menschsein an sich ein gutes Stück verständlicher macht, heilsam wirkt und große Wonne verspricht.

Bei der Frage: Wer bin ich und wo liegt mein Lebenssinn? ist das eigene Geschlecht die erste Grundlage für alles weitere.

Mit den Urprinzipien verbunden, ist eine Aufgabe die für Männer und Frauen nicht unterschiedlicher sein könnte, jedoch einander bedingt und wundervoll zusammenwirkt. Diese Unterschiedlichkeit zu bewerten, wie es vor allem medial getan wird, macht keinen Sinn, sie sind anders, nicht vergleichbar, jedes mit seiner Qualität. Das Yin und Yang Symbol bringt dieses am besten auf den Punkt. Ein Kreis und in jedem Teil wieder ein Punkt des Gegenteils, was zeigt wie unterschiedlich sie sind – und wie eng sie zusammengehören. In jedem der polaren Prinzipien, steckt der Umkehrpunkt und die Hinwendung zum anderen.

Wie kam es zu der Miesere?

Die gesellschaftliche Verwirrung kam zusammengefasst davon, dass durch die Industrialisierung und gesellschaftliche Wandlungen die Männlichkeit seit Jahrhunderten litt. Dem Mann ein zentrales Thema ist die Arbeit und in dieser musste er sich nun größeren Systemen fügen, war nicht mehr sein eigener Herr, fremdbestimmt macht er das beste daraus, klagte nicht und tat, was getan werden musste, zum Wohl seiner Familie. Nach und nach wurde die eigentliche Männlichkeit undeutlicher, schwächer. Zuvor waren Mann und Weib gemeinsam Zuhause und arbeiteten oft Hand in Hand. Der Mann arbeitete nicht weit oder hatte seine Werkstatt im eigenen Haus. Er konnte sich in seiner Arbeit Sinnvoll verwirklichen und strahlte mit diesen männlichen Qualitäten. Nach der Umstellung, wollte der Mann für die Familie aufkommen. Wenn er schon nicht Zuhause bleiben konnte, dann sollte wenigstens seine Frau Zuhause bleiben können. Noch heute, besteht dieser Anspruch, der aber oft genug nicht mehr erfüllbar ist.
Doch durch die Fließbandarbeit und Massenproduktion, wurde er weder als arbeitend von Frau und Kind erlebt, noch konnte er sich verwirklichen. Er musste sich dem Arbeitsprozess und einem System unterordnen, dass er nicht mehr überblicken konnte und wurde Stumpf. Er wurde zum Sklaven der Industrie, fremdbestimmt, zur Passivität gezwungen und in seiner Kreativität stark begrenzt. Dadurch verblassten seine männlichen Fähigkeiten.

Die Männerwelt versuchte ihre Position zu erhalten, aber mit immer weniger Substanz und echter Männlichkeit; teilweise mit Gewalt, unterdrückten sie die Frauen und versuchten sich etwas äußerlich zu erhalten, was nur noch schemenhaft zu spüren war. Der Mann war innerlich nicht mehr stark und überlegen, wurde farblos und unmännlich.
Lediglich nach außen hin, hielt er eine Fassade aufrecht,[1]Body-Building, Geld, festhalten an alten Strukturen und Rechten, Abhängigkeit der Frau vom Mann sich nach dem echten sehnend, das er auf seinem Weg verloren hatte.

Durch diese Schwächung des Männlichen in der Welt, stellte die Frau zu recht die Vormachtstellung des Mannes in Frage und kippte sie. Das Geld, das den Stellenwert von Handlungsfähigkeit bekommen hatte, verdienten sie nun selbst. Die männliche Kraft wird seit dieser Entwicklung mit Geld kompensiert oder gar gleichgesetzt. Das ist zwar grundsätzlich Unsinn und eine Verwechslung, aber als Krücke war materieller Reichtum schon immer beliebt.

Nun war erstmal alles anders, das weibliche Wesen erhielt den Vorzug, Frauen begannen zu fordern und Männer bemühten sich, nach etwas Widerstand, dem gerecht zu werden. Sie stiegen auf die „Gleichberechtigung“ ein und wurden Hausmänner, übernahmen archetypisch weibliche Aufgaben, es wurden Quotenregelungen eingeführt und Frauen lernten männlich zu denken und zu handeln.
Fortan, waren die Männer nicht mehr männlich, das hatten sie schon lange verloren und die Frauen waren auch nicht mehr weiblich. Sie wollten das sein, was die Männer vorher hatten. Erfolgreich im Beruf und der Welt, sie wollten Reisen und sich nehmen, was sie wollten. Das ging auf kosten der Weiblichkeit.

Beziehungsunfähigkeit und Frauenrechte

Darunter litten mehr und mehr beide Geschlechter und die Beziehungen. Immer mehr Frauen fühlen sich heute unerfüllt und merken, dass es das auch nicht ist. Männer und Frauen fühlen sich mehr und mehr unzufrieden, Sinn entleert: Vergnügen, Shoppen, technische Spielereien, Filme und Spiele, all das sind Ersatzhandlungen, für die echte Sehnsucht. Haustiere ersetzen die Partnerschaft, die nicht mehr funktioniert und nur frustriert. Gerade die Partnerschaft, dort liegt große Sehnsucht, manche haben aber auch damit schon abgeschlossen, weil nichts zu helfen scheint.
Heute stehen wir vor dem Ergebnis, dass wir sehr viele Singles haben, Beziehungen nicht wirklich und dauerhaft funktionieren, viele unzufrieden sind. Die Geschlechter machen sich gegenseitig Vorwürfe, nutzen sich gegenseitig aus und haben sich weit voneinander entfernt ohne dass auch nur eine Seite wirklich Glücklich wäre.
„Männer und Frauen passen eben nicht zusammen… Liebe ist nur ein Konstrukt… Männer sind Schweine… und wollen nur das Eine… ich bin Beziehungsunfähig… die Männer sind Schuld… Frauen wissen nicht was sie wollen…“ tönt es.

Die Grundidee der Frauen war gut und es war notwendig, dass dieser Wandel geschah; doch sie wurden politisch missbraucht[2]Feminismus – Dichtung & Wahrheit und so haben Frauen heute theoretisch mehr Rechte als früher, und haben an Achtung eingebüßt. Sie wurden hart und können ihre Weiblichkeit nicht mehr ausleben, selbst wenn sie wieder wollen. Aus dem Wunsch arbeiten zu dürfen, wurde eine Verpflichtung, Geld verdienen zu müssen.
Sich für Familie stark zu machen gilt heute als verpönt, obwohl es dem weiblichen Bedürfnis entspricht und die Arterhaltung etwas Elementares ist, ohne welche jede Gesellschaft zu Grunde geht. Kinder gelten gesellschaftlich als Last und so manche Frau fragt sich, ob sie überhaupt Mutter sein könnte. Ich muss dabei häufig daran denken, dass vor einem oder zwei Jahrhunderten niemand die Wahl hatte und alle konnten es. Allerdings gab es damals noch Sippen und Gemeinschaften, aber das kann doch wieder werden, wenn man möchte. Die Mutterschaft ist gesellschaftlich nichts wert, obwohl sie das wichtigste sein müsste, denn unsere Kinder sind unsere Zukunft – zumindest das scheint unbestritten.
Wegen keinem oder zu kurzem Stillen, folgen Ernährungsprobleme, wegen liebloser Geburt entstehen ängstliche Menschen ohne Urvertrauen und Selbstbewusstsein. Aus einer schlechten Kindheit entstehen die Charaktere, die wir später wegsperren oder therapieren müssen. Verbrecher hatten durchweg eine schlechte Kindheit, aber nicht jede schlechte Kindheit, führt zu Verbrechen. Die Familie müsste wieder einen Wert bekommen, einen gesellschaftlichen und damit auch einen materiellen.[3]Gender Mainstream – Totale Kontrolle über Familie und Geschlecht? von Eva Herman, in diesem Vortrag fasst sie die Forschungsergebnisse über frühkindliche Bindung und das Stillen zusammen

Gender, Propaganda und Verirrungen

Das gesetzlich vorgeschriebene Gender-Mainstreaming propagiert medial auch in Film und Literatur, eine weitere Aufhebung der Geschlechtsunterschiede und die Wahl, sich das Geschlecht gesellschaftlich auszusuchen. Behauptet wird, die Geschlechterrollen würden sozial und durch Erziehung entstehen und seien somit variabel. Das geht auf einen eigentlich misslungenen Versuch zurück, der mit Selbstmord endete. Ein Arzt hat versucht, einen Jungen zu einem Mädchen zu erziehen, er wurde ohne sein Wissen umoperiert.[4]Gender: Wie unsere Kinder umerzogen werden von Eva Herman Mir erscheint die Gender-Idee wiederlegt, wenn man sie ganz nüchtern betrachtet und ihr die Wissenschaft gegenüberstellt.[5]- Gehirnwäsche: Das Gleichstellungs – Paradox von Harald Eia (Norwegischer Soziologe & Komiker)
Gender Mainstream – Totale Kontrolle über Familie und Geschlecht? von Eva Herman
Zudem stehen Grundsätzlichen Behauptungen des Feminismus, auf dem die Gender-Ideologie fußt, in Frage. [6]Fünf Lügen der Feministen, die wir als selbstverständlich betrachten von Pierre Lescaudron auf Sott.net

Selbstverständlich habe ich, bei aller Kritik am Gender-Mainstream, kein Problem mit Homosexuellen, Bisexuellen und was jeder eben sein möchte und wie er sich fühlt. Irgendwie ist das ja auch normal geworden und es ist gut, das kaum einer noch ein Problem damit hat. Ich finde, dass man es Achten sollte, egal welche Beziehungsform jemand bevorzugt oder wer er sein möchte.
Ich finde es für mich selbst nicht Sinnvoll, ich glaube dass die Antwort darin liegt, herauszufinden, was meine Natur ist und das mein Körper mir darin eine grundsätzliche Orientierung liefert. Mir helfen eben die Archetypen, andere probieren aus, wie es wäre, dem anderen Geschlecht anzugehören. Jedem wie er’s mag, um seine Erfüllung zu finden.

„Die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale sind nur die gröbste Erscheinungsform, gleichsam die Endstufe einer von innen wirkenden Formungskraft. Entscheidend ist immer das innere Geschlecht, das Urmännliche oder das Urweibliche, das über den Körper hinausgeht. […] In dieser Zeit müssen Männer und Frauen ihr Geschlecht wieder neu buchstabieren lernen. Sie müssen begreifen, wer sie eigentlich sind und was in ihnen steckt. Alles weitere ergibt sich von selbst.“ schreibt Oliver Ritter dazu.[7]Magische Männlichkeit von Oliver Ritter; Kapitel: Das Wesen von Mann und Frau S. 46

Müssen Männer weiblicher werden?

Im spirituellen Mainstream gibt es die Ansicht, Männer müssten weiblicher werden, um sich der neuen Zeit des Wassermannzeitalters anzupassen, weil dieses weiblich sei. Ich halte das für vermessen und einen Irrtum, der sich durch die Beschäftigung mit den Lebensgesetzen leicht aufdecken lässt. Womöglich handelt es sich auch dort um eine Beeinflussung um die Suchenden in die Irre zu führen. Denn machen wir uns nichts vor; gelebte Spiritualität und wahrhafte Männlich- und Weiblichkeit sind eine Gefahr für das alte System, das gewisse Kräfte noch versuchen zu erhalten. Aber es ist eben unabdingbar für die neue Zeit, für den Paradigmenwechsel des Menschen, zu seiner Natur zurück zu finden.
Richtig ist, dass die weibliche Energie wieder mehr Raum bekommen muss und es durch diese neue weibliche Energie des Wassermannzeitalters gewiss auch bekommen wird. Doch möglich wird das erst, wenn der Mann wieder stark und selbstbewusst wird. Ich kenne einige Frauen die Händeringend nach echten Männern suchen, weil sie endlich wieder richtig weiblich sein wollen. Sie suchen Männer, die den Rahmen aufspannen, in dem sie Weiblich sein dürfen. Wir müssen also Männlich sein, damit sich die Maid erlauben kann, ihre Weiblichkeit zu entfalten.

Die Unfähigkeit des Mannes vergangener Jahrzehnte, daran festzumachen, dass der Mann zu wenig weibliche Qualitäten integriert hätte, diese unterdrückt und abspaltet, dafür finde ich keine überzeugende Begründung. Im Gegenteil, erscheint es mir, als hätte die Männlichkeit im tieferen Sinne gefehlt.
Ich habe den Eindruck, dieses Denken fußt auf der Idee, die Misere in der wir Stecken, hätte Ursächlich etwas mit dem Patriarchat zu tun.[8]- Leben wir wirklich in einem Patriarchat? – Der künstliche Geschlechterkampf
Fünf Lügen der Feministen, die wir als selbstverständlich betrachten von Pierre Lescaudron auf Sott.net
Ich meine ein sinnvolles Konzept muss beide Geschlechter gleichwertig Integrieren und die Vorzüge der weiblichen und der männlichen Seinsweise und Organisationsstruktur achten und einbinden, wie es die Archetypen anklingen lassen. Wie auch immer die Ausformung dessen dann aussehen wird, muss sich zeigen.


All diese Dinge sind passiert und es war wichtig. Wer sich unerfüllt mit dem fühlt was er lebt und Orientierung sucht, dem sind die Archetypen vielleicht ein willkommener Blickwinkel um die Suche zu vereinfachen. Wir stehen an der Schwelle großer Veränderungen, und jeder Einzelne wirkt darin mit, durch seiner Selbstfindung, dem wiederfinden der eigenen Natürlichkeit und seiner Liebe für sich selbst und andere.

Vertiefung

Fortsetzungen

Quellen und Hinweise

Quellen und Hinweise
1 Body-Building, Geld, festhalten an alten Strukturen und Rechten, Abhängigkeit der Frau vom Mann
2 Feminismus – Dichtung & Wahrheit
3 Gender Mainstream – Totale Kontrolle über Familie und Geschlecht? von Eva Herman, in diesem Vortrag fasst sie die Forschungsergebnisse über frühkindliche Bindung und das Stillen zusammen
4 Gender: Wie unsere Kinder umerzogen werden von Eva Herman
5 - Gehirnwäsche: Das Gleichstellungs – Paradox von Harald Eia (Norwegischer Soziologe & Komiker)
Gender Mainstream – Totale Kontrolle über Familie und Geschlecht? von Eva Herman
6 Fünf Lügen der Feministen, die wir als selbstverständlich betrachten von Pierre Lescaudron auf Sott.net
7 Magische Männlichkeit von Oliver Ritter; Kapitel: Das Wesen von Mann und Frau S. 46
8 - Leben wir wirklich in einem Patriarchat? – Der künstliche Geschlechterkampf
Fünf Lügen der Feministen, die wir als selbstverständlich betrachten von Pierre Lescaudron auf Sott.net